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eMotimo TB3 SMS-Shooting

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#1 DeejayMD
Hi Forum!

Ich habe mir diesen Sommer den oben genannten Kopf gegönnt. Ein sehr schönes Teil, mit dem ich auch schon ansehnliche Zeitraffersequenzen erstellen konnte.
Nur glaube ich, dass ich das volle Potenzial nicht ausschöpfe, bzw. auf dem Schlauch stehe.

Als Erstes sei gesagt, dass meine Zeitraffer grundsätzlich mit längerer Belichtungszeit laufen, auch am Tage. Ich finde das organischer als staccatoartige Zeitraffer und es ist mein "Style" (https://vimeo.com/73485224).

Nun ist es so, dass meine Belichtungszeiten gleichzeitig auch meine Intervallzeiten sind. Habe ich eine Belichtungszeit von 2 Sekunden, schieße ich Dauerfeuer und meine Intervallzeit beträgt auch 2 Sekunden.
Auf dem eMotimo will ich das natürlich auch. Bisher habe ich ihn nur im Video-Modus benutzt, mit externem Intervallometer. Warum? Weil ich den SMS-Modus nicht verstehe!
Im Video-Modus ist er bei relativ kurzen Belichtungszeiten (unter 10 Sekunden) sehr gut einsetzbar, wenn er sich langsam beugt und dreht. Dabei bin ich auf meine Erfahrungsformel gekommen, dass die Belichtungszeit (Intervallzeit) multipliziert mit 20 bei z.B. 180° scharfe Bilder liefert.
Beispiel: Belichtungszeit 5 Sekunden (bei einer Umdrehung von 180°) x 20 = 100 Minuten.

Wenn ich aber Nachts drehe, besonders bei so Sachen wie Milchstrassen, dann ist die Belichtungszeit von 25 - 30 Sekunden zu lang, selbst bei nur geringen Bewegungen des Kopfes. Die Bilder werden unscharf, zu viel Bewegungsunschärfe. Jetzt sollte der SMS-Modus ins Spiel kommen.

Ich stehe irgendwo auf einem hohen Berg in den Alpen, sehe die Milchstrasse mit bloßem Auge und denke mir, scheiße, das mußt du einfangen! Wink
Kamera auf den eMotimo, Startbild-Testshot, Endbild-Testshot.
"25 Sekunden sehen gut aus", denke ich mir und programmiere Schwenk und Neigung.
Die Kamera ist mit dem entsprechenden Kabel am Kopf angeschlossen.

"OK Kopf, mach das Ding in 3,5h. Meine Belichtungszeit beträgt 25 Sekunden. Ich will, dass du diese 25 Sekunden still stehst, während das Foto belichtet wird, dich dann weiter bewegst, bis zum nächsten Bild. Und das alles in der vorgegebenen Zeit."

Meine Belichtungszeit beträgt ja 25 Sekunden und diese soll auch gleichzeitig die Intervallzeit sein, also stelle ich beim eMotimo eine Intervallzeit von 0,1 Sekunden ein, damit keine Pausen zwischen den Bildern entstehen. Jetzt komme ich zur Static-Time, wo keine Bewegung stattfinden soll. Hier würde ich gerne 25,1 Sekunden einstellen (das Handbuch rät zu einer Static-Time von Belichtungszeit + 0,1 Sekunden), aber es geht nicht! Bei einer Belichtungszeit von 0,1 kann ich Static-Time von höchstens ebenfalls 0,1 eingeben.

Stehe ich jetzt auf dem Schlauch? Wenn ich eine Intervallzeit von 25 Sekunden eingebe, bei gleichzeitiger Static-Time von 25,1 Sekunden, dann summiert sich doch die Zeit zwischen zwei Bilderm auf 40,1 Sekunden, oder nicht? Das ist nicht mein Ziel!
Wie bekomme ich den Kopf dazu, 25 Sekunden still zu stehen, dann eine gewisse Wegstrecke zurück zu legen, um dann beim nächsten Bild wieder still zu stehen, und das alles innerhalb von 3,5h? Eigentlich müßte ich die Static-Time auf z.B. 26 stellen, damit der Kopf genug Zeit hat, sich in 0,9 Sekunden zu bewegen...

Sorry für den Roman, das Zugetexte, aber ich habe vor mir Ende des Jahres die dritte Achse in Form des Stage One zuzulegen. Nur wenn ich dieses Problem nicht in den Griff bekomme, siehts nachts bei hohen Belichtungszeiten düster aus. Wink

Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausdrücken konnte.

MfG

MD
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#2 Gunther
Du machst einen Denkfehler.
Erstens sollte im SMS der Emotimo die Kamera auslösen, also kein "Dauerfeuer", sondern die Kamera auf Einzelbild stellen.
Dann stellst Du bei der Programmierung des EMotimo das Interval ein - das ist die Zeit vom Öffnen des Verschlusses bis zum nächsten Öffnen (also inkl. Belichtungszeit).
Also wenn Du eine Belichtungszeit von 16 Sekunden hast (wenn die Kamera 15 anzeigt, dann sind das 16) - dann solltest Du mindestens ein Intervall von 17, besser 18 Sekunden einstellen. Dann hast Du eine (besser 2) Sekunden Schwarzzeit (in der Zeit soll der EMotimo fahren).
Dann stellst Du die Static Time auf 16 Sekunden. Nach der Zeit fährt der Emotimo.

Das Manual lesen hätte sicher auch geholfen ;-)

Viel Spaß - und vergiss den Video Modus für Zeitraffer.

Grüße
Gunther
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#3 DeejayMD
Hallo Gunther,

danke für deine Antwort!
Hat mir wirklich sehr geholfen.

Hast mir den Schlauch, auf dem ich stand, unter den Füßen weggezogen. Wink

Habe jetzt ein paar Tests gemacht.

Beispiel:
2 Sekunden Belichtungszeit Kamera.

Diese 2 Sekunden + weitere 2 Intervalsekunden beim eMotimo ("wenn die Kamera 15 (2) anzeigt, dann sind das 16 (3)"), also insgasamt 4, bei einer static Time von 3 Sekunden ergibt scharfe Bilder. Du empfiehst besser 2 Sekunden Fahrzeit, aber bis jetzt habe ich bei einer Sekunde Fahrzeit keine Mängel feststellen können.

Ich habe das Manual etliche Male durch-, aber ein paar Punkte wohl überlesen. Wink

Beim Schwenken und Neigen ist der Videomodus bei Zeitraffern natürlich Unsinn (obwohl, wenn er schön langsam durchgeführt wird, dann liefert er auch scharfe Bilder: http://de.123rf.com/footage_31790707_k-s...m-tag.html), aber bisher habe ich nur mit Slidern gearbeitet, bei denen ich gerne eine gewisse Unschärfe in der Bewegung nach vorne begrüße.

Danke Gunther, für deinen Post, aber auch für deine geniale Software, die ich fast bei jedem meiner Zeitraffer anwende, besonders bei eMotimo-Schwenks, die oft schwierige Lichtverhältnisse bieten. Wink

MfG

MD
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#4 Gunther
Schön, dass es jetzt klappt - viel Spaß weiterhin! :-)
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