Hallo Zusammen,

ich muss mich leider von den Einzelbildformaten (LR-dng's+LRT-jpg's) älteren Sequenzen trennen.
Hintergrund: Ich bekomme mit meinem Dateihandlings- und Backupprozess mit den vielen Einzeldateien inzwischen massive Probleme. Lässt sich leider nicht weiter tunen.

In welchem Format würdet Ihr die im BT.2020 Farbraum verarbeiteten LRT-jpg's rendern um diese später so gut wie möglich verarbeiten zu können?
Die Dateigröße spielt weniger eine Rolle somit wäre der Farbraum BT.2020 mit eine Farbunterabtastung von 4:4:4 und der höchsten Qualitätseinstellung quasi gesetzt.

Unschlüssig bin ich mir bei den folgenden Themen:
1) Ausgabeformat ProRes oder DNxHR
2) ggf. gemixtes Ausgabeformat falls Ihr DNxHR nehmen würdet und die jpg's in 6k oder gar 8k vorliegen
3) Motion Blur (habe ich je Sequenz ausgelevelt) besser raus nehmen, wer weiß ob man es zukünftig anders sieht - geht ja auch im nachhinein in der DaVinci
4) Schärfen anwenden oder besser in DaVinci nachher rangehen bei Bedarf
5) Videopegel, was ist hier das bearbeitungspotentere Format für Videonachbearbeitungsprogramme

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Grüße vom Niederrhein und bleibt Gesund!
Micha

Ich kann nur davon abraten, die originalen RAW Dateien zu löschen. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, riesige Videodateien zu archivieren, die fast so groß sind, wie die Raw Sequenz und trotzdem nur noch einen Bruchteil der Bearbeitungsmöglichkeiten bieten.
Ich arbeite nun seit 17 Jahren mit Raw Dateien, und wenn ich mir ansehe, was ich aus den alten Files heute mit einem moderen Raw-Konverter herausholen kann im Vergleich mit dem, wie die JPGs von damals aussehen - nie würde ich die Raws löschen. Im gegensatz zu allem anderen werden die mit der Zeit "besser" - weil sich die Raw-Converter verbessern. Gerenderte Videos bleiben auf dem heutigen stand. Und selbst wenn Du heute findest, dass die gut aussehen - in 10 Jahren hast Du einen ganz anderen Monitor, ganz andere Anforderungen. Vor ein paar Jahren hat man noch gedacht, Full HD wäre "High Resolution". Heute will das keiner mehr haben.

Sorry, aber das glaube ich nicht.

Die Zwischensequenzen kannst Du löschen, auch die gerenderten Videos. Beides geht auch bei mir nicht ins Backup. Nur die originalen Raws werden gebackupt.

Lässt sich leider nicht weiter tunen.

Wenn das Backup nicht reicht, ist es zu klein. Größeres NAS anschaffen oder Platten durchtauschen. Sollte man ohnehin nach 3-4 Jahren machen - Platten kosten nicht mehr viel.
Zustäzlich ein online Backup wie Crashplan - ist zwar langsam, kostet aber auch nicht viel und tut seinen Zweck für den Fall eines Falles. Und selbst wenn der initiale Upload ein halbes Jahr dauert, so what? Kann ein kleiner Server oder gar Raspi im Hintergrund machen.

Letztenendes musst Du natürlich für Dich selbst entscheiden. Aber meine Meinung kennst Du jetzt: ich würde alles wegschmeissen, aber niemals meine Raw Dateien!

Ich kann Gunther nur zustimmen. Immer wieder greife ich auf mehrere Jahre alte (die ältesten sind mittlerweile 15 Jahre alt) RAW Dateien zurück und bin erstaunt, was ich mit aktuellen RAW Entwicklern aus den alten Dateien im Vergleich zu vor 15 Jahren rausholen kann.
Und Backup ist echt kein Thema, weder zeitlich noch die Kosten betreffend. Aktuelle verwende ich an meinem Notebook ein WD MY Book mit 8TB, das als RAID1 betrieben wird. Dort werden alle Daten gespeichert, die ich kurz-/mittelfristig im Zugriff haben möchte. Wenn mein Büroumbau fertig ist, wird ein NAS in Betrieb genommen. Gesichert werden die Daten auf eine externe 5TB Platte (kostet ca. 100 Euro das Stück). Davon habe ich 3, die entsprechend rotiert werden.
Das kopieren von ca. 10.000 Dateien (ca. 400GB) dauert ca. 50 Minuten. Also alles kein Thema. Ich habe ganz am Anfang nach der Entwicklung der RAWs diese gelöscht und könnte mich heute noch in den A... beißen. Gottseidank habe ich diesen Fehler sehr schnell korrigiert.

This post was last modified: 2021-01-09, 21:55 by mzpictures.

Danke Günther, Danke Otto für Eure ausführlichen Rückmeldungen!

Ich werde meine Überlegungen anpassen und die JPG und RAW Dateien auf zwei USB HDDs kopieren (günstigste Redundanz) und eine in den Keller legen. Um zu sehen war ich so offline noch habe render ich mir ein 1080p Video.

Aus den Anfangszeiten habe ich noch zahlreiche Sequenzen wo ich einzelne Bilder retuschiert habe bspw. weil mangels Graufilter Vögel auf einzelnen Bildern sichbar waren. Daher behalte ich mal die jpeg Dateien mit.

Kurze Erklärung noch, zu Beginn war ich mit D800, D800E und D810 auf Tour. Meistens liefen alle Bodys parallel. Es sind knapp 2 TB alte Dateien die ich aus meiner aktuelle Datei- und Backupstruktur heraus nehmen möchte.

Da ich auf dem Land am Niederrhein lebe gehöre ich zu den gekniffenen mit sehr schlechtem Internet. Im Upload komme ich an guten Tagen auf etwa 600 kb/s. Der Upload würde mir zu lange dauern.

Falls den Beitrag andere lesen noch ein ergänzender Hinweis den die beiden nicht erwähnt haben. Vermutlich steckt in der Bearbeitung von alten Dateien noch eine nennenswerte Steigerung durch das was man neu hinzugelernt hat in der Zwischenzeit. Ist mir selbst beim Lesen aufgefallen was ich gestern neu gelernt habe zum Thema Sensorflecken in Gunthers Expertentip.

Grüße
Micha