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Sonnenfinsternis im Zeitraffer

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#1 .:I-JL-I:.
Hallo LRTimlapse Fans,

Am 2. Juli wird eine totale SoFi in Südamerika stattfinden. Darauf bereite ich mich nun vor. Es gibt nur einen Versuch!
Je mehr ich mich mit diesem Thema befasse, um so mehr Fragen werfen sich dabei auf.
Meine Vorstellung ist ein Timelapse mit einem weitwinkligen Objektiv (Brennweite 15 mm) oder Fisheye 7,5 mm, wobei an einer MFT-Kamera der Cropfaktor 2 zu beachten ist. Dabei soll natürlich die Landschaft mit ins Bild einbezogen werden.
Die Aufnahmedauer ist über ca. 2 Stunden gedacht. Eine totale Finsternis wird dabei für ca. 2 Minuten eintreten. Dabei sind ähnliche Bedingungen wie bei einer Mondnacht zu erwarten. Also ziemlich heftige Unterschiede in den Aufnahmebedingungen.
Angedacht habe ich dabei einen Intervall von 6 Sekunden, bei mittlerer Blende (5,6 oder 8) in ISO 100.
Die große Frage ist nun, ob ich dafür einen ND-Filter benötige, welcher zumindest in der Zeit angewendet werden muss, wo es noch sichtbare Sonnenstrahlen gibt. Was wäre da ein empfehlenswerter ND-Wert? Oder ist es bei Weitwinkel sogar möglich ohne Filter zu arbeiten? Das wäre mir lieb, um Verwacklungen zu vermeiden.
Kann mir dazu jemand Empfehlungen geben?
Ich hoffe, ich kann euch ein Ergebnis hier im Forum zeigen :-)

Gruß Jörg
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#2 c_joerg
Das interessante an einer Sonnenfinsternis ist doch das man sieht wie sich der Mond vor die Sonne schiebt. Das würde man bei einem Weitwinkel doch gar nicht sehen...
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#3 .:I-JL-I:.
Hallo c_joerg
Klar, da hast du auch recht das eine solche Tele-aufnahme sicher interessant ist. Doch das ist eine andere Geschichte...
Eine Weitwinkelaufnahme hat da andere Voraussetzungen und ist einfacher zu realisieren. Das Ergebnis sicher als Timelapse genau so interessant anzuschauen. Im Optimalfall sollte dann für einen kurzen Moment sogar der Sternenhimmel sichtbar sein. Sollte mir das gelingen, hätte ich mein Ziel erreicht. Üben kann ich das leider nicht ;-)
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#4 Ralph
Hallo Jörg,
dein Vorhaben und welche Einstellungen du nutzen kannst, hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn möglich, solltest Du eine Vollformatkamera nutzen. Die bietet in der Regel einen wesentlich größeren Dynamikumfang und ein besseres Rauschverhalten. Gerade bei so starken Helligkeitsunterschieden während dem Zeitraffer, ist ein hoher Dynamikumfang Gold wert. Einen Filter währen einem Zeitraffer zu entfernen ist immer eine schlechte Idee. Diese Unterschiede in der Belichtung, kann dann auch LRTimlapse nicht mehr ausgleichen. Allenfalls, wenn Du einen statischen Zeitraffer planst, könntest Du einen Grauverlaufsfilter verwenden. …den dann aber die ganze Zeit.
Einen ND Filter setzt Du ja ein, um eine längere Schwarzzeit zu realisieren. Das Intervall von 6sec ist, so denke ich, ein recht guter Wert. Vielleicht würde ich den noch etwas verkürzen, damit die Bewegung der Sonne nicht zu schnell abläuft.
Wenn ich einen Zeitraffer von einem Sonnenuntergang plane, arbeite ich meistens mit einem 1.8 ND Filter. Die ersten Aufnahmen liegen dann bei f/9, Iso 100 und 1sec Verschlusszeit. Am Ende bin ich dann bei f/4, Iso 4500 und 4sec. Viel dunkler als bei diesem Zeitraffer, wird es bei der Sonnenfinsternis sicherlich nicht werden. Ich versuche mal Dir das genannte Beispiel einzufügen.

Viele Grüße,
Ralph



Konnte den Zeitraffer leider nicht einbinden..... ?
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#5 .:I-JL-I:.
Hallo Ralph,
Danke für deine Antwort! Das hilft mir in der Entscheidung schon mal sehr weiter. Als Kamera werde ich die die Lumix G 70 oder G 9 verwenden. Vollformat habe ich leider nicht zur Verfügung. Nach deiner Beschreibung veränderst du die Blende und auch den Iso-Wert. Da bin ich doch etwas skeptisch, vor allem in Bezug auf die Änderung der Blende. Ich könnte mir eher noch vorstellen, den Iso-Wert über die ISO-Automatik frei zu geben und diese dann auf einem moderaten Wert von max. 1600 zu begrenzen. Das ganze dann im Modus Blendenpriorität bzw. Zeitautomatik sollte der Kamera dann genug Spielraum für passende Belichtung geben.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist dabei, das ich mich selbst nicht um die Kamera kümmern kann, da ich nicht mit vor Ort bin. Alles muss voreingestellt sein und im Optimalfall brauchbares Material liefern.

Wünsche Euch ein frohes Osterfest!
LG Jörg
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#6 Ralph
Hallo Jörg,

ich habe für Dich mal den beschriebenen Zeitraffer auf Vimeo geladen. Bei dem Zeitraffer habe ich alles, also Verschlusszeit, Blende und auch die ISO verändert. Gesteuert hat das Ganze qDslrDashboard. Ich habe nur einmal eingegriffen, als mir die App etwas zu schnell nachgeregelt hat.
Schau Dir den Zeitraffer einfach mal an. https://vimeo.com/331071986
Ich möchte Dir ja nicht die Motivation rauben, aber ich glaube es ist keine gute Idee, der Kamera irgendwelche Einstellungen überlassen. Bei einer solch komplexen Situation kommt es auf ziemlich genaue Belichtungen an. Ich befürchte, die Kamera würde entweder stark unterbelichten, was vielleicht nicht ganz so schlimm ist, oder aber überbelichten. Dann sind die Lichter ausgefressen und Du kannst sie auch in der Nachbearbeitung nicht mehr zurückholen. Das Beste wäre, Du wärst dabei und könntest manuell oder eben über qDslrDashbord eingreifen. Vielleicht solltest Du Dein gedachtest Setup einfach mal an einem normalen Sonnenuntergang testen. So bekommst Du wenigstens schon mal ein Eindruck, wie sich Deine Kamera verhält. Bei den genannten Kameras, die Du verwenden möchtest, kannst Du auch ruhig die Blende weiter öffnen. So hältst Du den ISO Wert unten und verhinderst ein starkes Rauschen. Bezüglich der Schärfentiefe brauchst Du dir keine Sorgen machen. Bei MFT hat ja auch die Blende eine Art Cropfaktor. Bei gleicher Blendeneinstellung hat Deine Kamera eine größere Schärfentiefe als meine Vollformatkamera.

Beste Grüße,
Ralph
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#7 .:I-JL-I:.
... Danke an alle für die Tipps. Auch wenn ich manches davon nicht wirklich umsetzten konnte, ist doch etwas brauchbares heraus gekommen. Aus Erfahrung lernt man ... Also: Den Intervall sollte man am besten bei 2 bis 3 Sekunden halten. Ich hatte diesen bei 5 Sekunden. Dabei ist der entscheidende Moment der Verdunklung von einem Foto zum nächsten schon passiert. Aufgenommen habe ich es mit der G70. Unterschätzt habe ich die extreme Helligkeit speziell in der Atacama. D.h., die ersten 600 von insgesamt über 2000 Aufnahmen lief die Kamera am oberen Limit der Belichtungszeit (1/4000 sek). Leider hatte ich mich für Blende 2,8 entscheiden. Das war wohl auch nicht ganz so vorteilhaft. In der Phase der Finsternis sind dann gute Aufnahmen geworden. Die Belichtungszeit ist dabei nie länger als 1/25 sek hinaus gegangen. ISO blieb konstant bei 200.
Ich denke, ein ND16 Filter hätte der ganzen Sache gut getan. Dann eine mittlere Blende. So sollte das perfekte Material für einen SoFi-Timelapse entstehen. Eventuell 2026 in Spanien ... :-)

Hier das Video : https://youtu.be/RNhYtRH2Gw8

LG Jörg
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#8 c_joerg
Hallo Jörg,
da wo die Sonne am hellsten ist, kurz vor und nach der Sonnenfinsternis,sieht es so aus,als wenn die Sonne in der Mitte etwas verschoben ist.
Weißt du wo das herkommt?
Für mich sieht es irgendwie so aus als wenn die Blende da Probleme hat.

Grüsse Jörg

Ich habe da mal ein Foto angehängt um es besser zu verstehen. Wenn es für dich nicht in Ordnung ist nehme ich es wieder raus.
Attached Files
Thumbnail(s)
   

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