LRTimelapse Forum

Hallo Leute,

wie schon der Betreff erwähnt habe ich ein Problem mit der Nikon Z6 in Verbindung mit dem Aufhellen von Schatten einer TL Sequenz.

Bei zwei direkt aufeinander folgenden Bildern, das Interval Beträgt 5 Sekunden, haben nach der Entwicklung die Schatten beider Bilder einen nicht zu vernachlässigen ! unterschiedlichen ! Farbstich.
Aufgenommen wurden die Bilder mit dem internen Intervalomat der Kamera. Das Problem tritt sowohl mit dem normalen mechanischen Verschluss, als auch mit dem elektronischen Silent Verschluss auf. Der Belichtungsausgleich war deaktiviert. Bei der Entwicklung haben beide Bilder jeweils die gleichen Einstellungen bekommen. Es wurde in 14-Bit RAW mit verlustfreier Kompression aufgenommen.

Ich habe als Beispiel mal 2 Vergleichsbilder angehangen, sowohl mit Silent als auch mechanischen Verschluss.
http://cloud.edling-fotografie.de/index....LKzaryHYwj

Das Problem taucht bei einer ganzen Sequenz vermehrt auf und fällt verständlicherweise umso stärker ins Gewicht, desto stärker die Schatten aufgehellt werden.

Hat jemand dieses Problem mit der Z6(vlt. auch Z7) schon festgestellt bzw. hat eine Lösung dafür parat oder eine Idee woran es liegen könnte?
Wäre der Farbstich konsistent könnte ich ihn entfernen und alles wäre gut. Jedoch ist er mal da und mal nicht.

Viele Grüße und schonmal Danke für die Antworten/Ideen.

Wir hatten das Thema hier schon so oft. Lightroom arbeitet bei einigen Werkzeugen Kontextabhängig, sprich wenn sich die Kontraste im Bild ändern, Bearbeitet Lightroom auch anders. Das betrifft insbesondere "Dunst Entfernen", "Klarheit", Weiß, Schwarz aber auch Tiefen und Lichter, wenn die Werkzeuge exzessiv genutzt werden. In solchen Fällen empfiehlt es sich, die Kontrastanpassungen mit der Tonkurve zu machen.
Grunsätzlich hilft es auch, mit Graufiltern zu arbeiten, da dadruch Kontraständerungen zwischen Bildern minimiert werden (in Deinem Beispiel die Sonne, die immer wieder unterschiedlich von den Bäumen abgedeckt wird, die Autos die Vorbeifahren etc.
Steht auch in den FAQ: https://lrtimelapse.com/news/use-the-new...me-lapses/
Und ich habe das alles auch ausführlich in meinem Buch erklärt: https://gwegner.de/buch/zeitraffer-fotografie-2020/

Vielen Dank für die sehr schnelle und nachvollziehbare Antwort.

Ich habe die Bilder nun nochmal ohne Tiefen/Licht/Dehaze etc. entwickelt und ebenfalls die Einstellungen angefügt. Der unterschiedliche Farbton der Schatten ist immernoch deutlich sichtbar.
Da der Sonnenstand durch 5s nur sehr gering Unterschiedlich ist kann ich mir nur schwer vorstellen, dass der hier sichtbare Effekt echt ist.

Nach einer kurzen Suche im Forum habe ich einen Beitrag gefunden, welche den selben Grün/Lila Flicker beschreibt. Hier taucht jedoch das selbe Problem auch beim mechanischen Verschluss auf :/

Wenn ich das aber richtig interpretiere hast du dieses Problem bei deiner Z6 noch nie festgestellt.

Ich habe nun nochmal mit dem RawDigger in die Daten reingeschaut, also die unentwickelten Rohdaten. Dann habe ich mir über eine ca. 2MP große Fläche des unteren rechten Feldes die Mittelwerte der Pixelkanäle ausgeben lassen und diese über 12 Bilder aufgetragen und anschließend die Standardabweichung ausgegeben. Die Tabelle habe ich in den Ordner eingefügt.
Danach zeigt sich, dass der rote Kanal wesentlich weniger schwankt als alle anderen. Daraus ergibt sich dann bei starker Aufhellung die sichtbare Farbverschiebung in Richtung Grün/Blau/Lila.

Da es sich hierbei noch um eine echte Änderung im Bild handeln könnte werde ich den Test nochmal unter Laborbedingungen, also mit gleichbleibenden Bildinhalt, wiederholen.
Bisher würde ich jedoch dazu tendieren, dass der rote Kanal ein wesentlich geringeres Ausleserauschen besitzt. Eine andere Fehlerquelle wäre noch die verlustfreie Komprimierung innerhalb der Kamera.

Das sind unterschiedliche Effekte. Das eine sind inkonsistenzen beim Auslesen des Sensors - die insbesondere bei älteren Kameras vorkommen können - das andere ist die Verstärkung solcher (und anderer) Kontraständerungen durch Lightroom bei der Nutzung von nicht linearen tools.