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Einstellung für permanent aktiviertes Autofokus-Signal

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#1 Soeren
Hallo Gunther,

nach anfänglicher Verzweiflung and anschließend mehreren Stunden der Schwarzzeit-Optimierung bei meiner Canon EOS R6 ist mir ein sehr interessantes Phänomen aufgefallen, das ich von meinen bisherigen Kameras (Canon EOS 5D IV, Canon EOS 6D, Canon EOS 80D) im Zusammenspiel mit dem LRT Pro Timer 2.5 nicht kannte: Die Schwarzzeit der Kamera ist sehr lange, wenn das Autofokus-Signal neu aktiviert wird oder gar nicht kommt, also auf 0 ms eingestellt wird (> 300 ms Schwarzzeit). Bleibt das Autofokus-Signal dagegen dauerhaft aktiviert (entsprechend einer dauerhaft halb durchgedrückten Auslöser-Taste), beträgt die Schwarzzeit deutlich weniger als 100 ms, die Kamera wird also rasend schnell. Trotz dauerhaft aktiviertem Autofokus-Signal lässt sich die Kamera vollständig bedienen (Zeit, Blende, ISO, ... verstellen). Man kann die Schwarzzeit bei den spiegellosen Canons also nicht durch ein möglichst kurzes bzw. nicht vorhandenes Autofokus-Signal, sondern durch ein dauerhaft anliegendes Autofokus-Signal minimieren. Ich konnte damit Nordlicht-Zeitraffer mit 0,5 s Belichtung und 0,6 Sekunden Intervall aufnehmen.

Daher meine (vermutlich recht einfach zu realisierende) Funktionsanfrage: Könnest du bitte in den Settings bei der Autofocus Time zu den Einstellungen 0 ms ... 1000 ms noch eine Einstellung für ein permanent aktiviertes Autofokus-Signal hinzufügen?

Danke und viele Grüße
Sören
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#2 Sheeba
Hallo Sören,

das ist eine sehr interessante Erkenntnis und ist auch für Sternspuren Aufnahmen sehr interessant. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass die Kamera nach loslassen des AF Signals die Vorschau generiert und diese dann anzeigt, was durch das permanente AF verhindert wird. Ich habe mit den Canon 5D 7D und 70D getestet wie diese sich bei permanentem AF verhalten. Blende und Belichtungszeit lassen sich einstellen, alles andere nicht. Trotzdem werde ich diese Funktion versuchsweise in meinen ProTimer MEGA3 https://forum.lrtimelapse.com/Thread-pan...ree-mega-3 implementieren um zu sehen wie sich das bei DSLR verhält. Interessant wäre noch wie weit man mit der Belichtungszeit runter gehen kann bis es nicht mehr funktioniert. Und wie sich andere spiegellose Kameras damit verhalten.

Mit welcher RAW Auflösung hast du den Test gemcht?

Schönen Gruß,
Hans
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#3 Soeren
Hallo Hans,

die Tests habe ich mit der R6 mit 20,1 Megapixel (unkomprimiertes RAW, kein C-RAW) durchgeführt. Dabei waren die JPG-Speicherung, sämtliche Korrekturen, die Rechenleistung benötigen, sowie die Bildrückschau komplett deaktiviert. Den abschließenden Test habe ich über 1000 Bilder mit der oben beschriebenen Einstellung (0,5 s Belichtung, 0,1 s Schwarz) laufen lassen, um sicherzustellen, dass die Kamera die Bilder wirklich auf die SD-Karte schreibt und nicht nur puffert und irgendwann anfängt zu hinken, wenn der Puffer voll ist.

Zum Thema Kamera-Beschleunigung auch interessant: Sämtliches Abschalten von Korrektur- und Vorschaufunktionen bringt einen Geschwindigkeitsgewinn, AUßER bei der Belichtungssimulation (Exp-Sim). Schaltet man die Belichtungssimulation ab, wird die Kamera minimal langsamer.

>> Interessant wäre noch wie weit man mit der Belichtungszeit runter gehen kann bis es nicht mehr funktioniert.

Probiere ich gerne auch an der R6 aus. Welche Parameter-Kombination meinst du genau? Konstante Schwarzzeit von 0,1 s und dann die Belichtung immer weiter runterdrehen? Oder bei konstantem Intervall die Belichtungszeit runter- und die Schwarzzeit raufdrehen?

Viele Grüße
Sören
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#4 Sheeba
Hallo Sören,

interessant wäre zu wissen, ob der Kamera 0,1 Sek genügen um das Bild zu speichern, oder ob das auch im Hintergrund also während der nächsten Belichtung passiert. 0,6 Sek Intervall bei 0,5 Sek Belichtung ist ja schon mal sehr gut. Das würde ein Test bei dem die 0,1 Sek Schwarzzeit beibehalten werden und die Belichtungszeit und das Intervall verkürzt werden zeigen. Also z.B. 0,4 Sek Intervall und 0,3 Sek Belichtung.

Schönen Gruß,
Hans
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#5 Soeren
Hallo Hans,

erledigt ;-) Ich habe nach meinem letzten Beitrag direkt 0,25 s Belichtung bei 0,35 s Intervall mit 1000 Bildern getestet. Läuft einwandfrei!

Die Kamera schreibt die Bilder laufend Weg (direkt auf die Karte) und nimmt den Puffer kaum in Anspruch. Die R6 hat eine Anzeige für die aktuell maximal noch möglichen Serien-Bilder (also eine Art Puffer-Füllstand-Anzeige). Diese ist von bei den oben genannten Einstellungen noch völlig unbeeindruckt. Und auch nach Ende der Timelapse-Aufnahme geht die Aktivitätsleuchte unmittelbar aus. Also auch hier keine Anzeichen für ein Leeren des Puffers.

Das sind nun allerdings die Grenzen des LRT Pro Timer 2.5. Es lässt sich eine minimale Release Time von 50 ms und damit wiederum ein minimales Intervall von 0,35 s einstellen. Noch schneller lässt sich mit dem LRT Pro Timer 2.5 also nicht testen.

Viele Grüße
Sören
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#6 c_joerg
Quote:Ich habe nach meinem letzten Beitrag direkt 0,25 s Belichtung bei 0,35 s Intervall mit 1000 Bildern getestet. Läuft einwandfrei!
Ist das mit dem mechanischen, elektronischen ersten Vorhang oder mit dem elektronischen Verschluss?
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#7 Soeren
Hallo Jörg,

guter Punkt. Das gehört natürlich der Vollständigkeit halber mit dazu. Meine Tests waren alle mit elektronischem Verschluss.

Ich habe es gerade auch noch mit EFCS und mechanischem Verschluss getestet. Damit erreicht die Kamera nicht mehr ganz die 100 ms Schwarzzeit. Mit diesen beiden Varianten braucht die Kamera zirka 150 ms Schwarzzeit. Beide Varianten haben dabei exakt die selbe Geschwindigkeit. EFCS und mechanischer Verschluss macht also hinsichtlich der Geschwindigkeit keinen Unterschied mehr.

Viele Grüße
Sören
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#8 Urs Burch
Guten Abend Sören

Ich beschäftige mich noch nicht sehr lange mit Timelapse darum wohl eine eher amateurhafte Frage.
Ich habe mit meiner Canon R6 dasselbe Problem mit der sehr langen Schwarzzeit, wie du das oben beschrieben hast.
Ich verstehe aber deinen Lösungsansatz nicht (permanent aktiviertes Autofokus-Signal). Kannst du mir bitte mitteilen, welche Einstellungen an der Camera vorzunehmen sind, damit kurze Schwarzzeiten resultieren.

Vielen Dank für deine Antwort.

Viele Grüsse
Urs
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#9 Sheeba
Hallo Urs,
ich benutze auch eine Canon R6 und habe auch das Problem mit der langen Schwarzzeit. Mit einem permanenten Autofokus Signal kann man die Schwarzzeit bei der R6 wesentlich verkürzen. Dafür gibt es keine Einstellung in der Kamera. Du brauchst einen Timer welcher die Einstellung „permanent Autofocus“ hat, wie Gunthers Pro Timer 3.0, meinen Pro Timer free MEGA3
https://forum.lrtimelapse.com/Thread-lrt...%AC--14326
oder meinen neuen Pro Timer free ESP II
https://forum.lrtimelapse.com/Thread-lrt...ue-version

Schönen Gruß,
Hans
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#10 Soeren
Hallo Urs,

Hans war schneller als ich. In der Tat ging es hier um eine Einstellung am LRTimeplaps Pro Timer.

Was du an der Kamera selbst noch einstellen kannst, zum Beispiel die JPG-Verarbeitung reduzieren, JPG ganz deaktivieren oder je nach Anwendung den elektronischen Verschluss nutzen, kannst du unter anderem in Gunthers Buch oder Blog nachlesen.

Wenn du noch schneller werden willst, kannst du die Kamera im Serienbild-Modus nutzen und mit einem externen Timer im Bulb-Modus (oder sogar einem einfachen Schalter) den Auslöser dauerhaft betätigen. Damit hast du die kürzest mögliche Schwarzzeit, allerdings keinen Einfluss mehr auf die exakte Länge der Schwarzzeit. Diese ist dann einfach so kurz wie möglich, aber wenigstens bei der R6 dennoch sehr konstant. Ich nutze diese Variant bei sehr starken, dynamischen Nordlichtern, damit die Beschleunigung vom Zeitraffer nicht zu groß und die Bewegungen damit zu hektisch werden.

Viele Grüße
Sören

...also check out: