LRTimelapse Forum

Full Version: stromversorgung im polarwinter
You're currently viewing a stripped down version of our content. View the full version with proper formatting.
Pages: 1 2
ein herzliches hallo in die runde! im moment plane ich den zweiten teil meiner großen skandinavienreise im februar 2013 in die etwas schattigere polarkreis-region. ein problem ist dabei die stromversorgung für die beiden kameras nikon d700 und d5100. hast du erfahrung damit, kennst du irgendwelche guten externen batteriepacks o.ä., um die stromversorgung auch jenseits der -20° über einen längeren zeitraum aufrechtzuhalten? danke für jeden tipp!
viele grüße, christoph.
Hi, danke, dass Du das Thema mal aufgreifst! Ich persönlich habe damit auch noch keine Erfahrungen gesammelt, vielleicht aber einer der anderen User. Bisher bin ich immer mit etlichen Ersatzakkus ausgekommen, war aber auch noch nicht bei solchen Temperaturen unterwegs.
Hallo Christoph,

mit der Frage beschäftige ich mich auch gerade, seit mir am vergangenen Wochenende auf der Zugspitze im Laufe der Nacht bei gar nicht so kaltem, aber sehr windigem Wetter alle Akkus den Geist aufgegeben haben (und sich Tau auf dem Objektiv gebildet hat). Erschwerend kommt bei mir dazu, dass jede Lösung irgendwie tragbar sein muss, denn gerade im Winter in der Bergen sind Skitouren- und Lawinensicherheitsausrüstung plus Winterbiwakausrüstung plus Fotoausrüstung eigentlich schon viel zu schwer.

Nach einer ersten kurzen Recherche habe ich nicht wirklich etwas Brauchbares gefunden. Meine Überlegung ist derzeit: Entweder mehr Saft - das bedeutet größere (schwerere) Akkus. Oder weniger tiefe Temperaturen für die Ausrüstung.

In einem ersten Schritt habe ich mir mal eine Objektiv-Heizmanschette besorgt. Sie ist für 12V Betrieb gedacht, sollte aber mit 7V auch ausreichend warm werden, um das Beschlagen des Objektivs zu verhindern. Wenn das funktioniert, könnte man sie aus derselben Stromquelle speisen wie die Kamera. Dann könnte man aber vielleicht alles Equipment komplett über einen oder zwei externe Akkus versorgen und die Akkus ihrerseits mit Heizmanschetten warm halten.

Hast Du andere Ideen?

VG, Marcus
danke für ein paar erste ideen, markus! in den prähistorischen analog-zeiten hatte ich für meine nikon f3 ein externes batteriepack, das mit kabel an die kamera angeschlossen wurde und gut in die jackentasche passte oder unter einen billig-blimp wie diesen hier http://www.enjoyyourcamera.com/Canon-Zub...:1256.html - das batteriepack gab es so original von nikon. und das wäre meine favorisierte lösung. dank google bin ich gestern noch auf folgenden link gestossen

http://www.davidkinghamphotography.com/b...nikon-d700

klingt gut, ist allerdings eine ziemliche bastelei. vielleicht gibt es da draussen jemanden, der das bauen kann oder eine andere lösung?

danke auch für den tipp mit der objektivmanschette, klingt auch gut. hast du dazu irgendwelche infos, bezugsquellen o.ä.?

(2012-10-28, 22:38)Marcus Wrote: [ -> ]In einem ersten Schritt habe ich mir mal eine Objektiv-Heizmanschette besorgt. Sie ist für 12V Betrieb gedacht, sollte aber mit 7V auch ausreichend warm werden, um das Beschlagen des Objektivs zu verhindern. Wenn das funktioniert, könnte man sie aus derselben Stromquelle speisen wie die Kamera. Dann könnte man aber vielleicht alles Equipment komplett über einen oder zwei externe Akkus versorgen und die Akkus ihrerseits mit Heizmanschetten warm halten.
Konkret für die Nikons kann ich nichts sagen aber die einzige vernünftige Lösung ist ein leistungsstarkes externes Akkupack, mit dem alle Geräte gemeinsam versorgt werden.
Normale Litihium-Ionen Akkus mögen Kälte nicht wirklich (Naja - Hitze allerdings auch nicht), bei um die -25° kann sogar das Elektrolyt einfrieren und dann ist's ganz aus mit dem Strom. Da sind NiCd wesentlich robuster und die nur rund halb so große Energiedichte relativiert sich bei niedrigen Temperaturen ganz schnell - bei -35/-40° haben sie noch rund 50% der Nennkapazität, fast alle anderen AKkutypen sind da schlichtweg tot. Bei Li-Polymer ist um den Gefrierpunkt schluss, Nickel-Metallhydrid vertragen das zwar noch bei deutlichem Energieverlust aber bei -20° geben sie komplett den Geist auf.
Isolierung kostet zwar Platz, aber eine solche um einen leistungsfähigen Li-Ion Akku, der sich bei Entladung ja selbst wärmt in Verbindung mit einer geregelten Heizung dürfte besser wegkommen als eine NiCd-Lösung. Den Spannungsregler auch noch da rein und es dürfte nicht allzu viel zusätzliche Energie in die Heizung gepumpt werden müssen um das Teil über 0° zu halten.
Entsprechende effiziente Schaltregler gibt's als Module, passende Buchsen und Kabel ist ja nun auch nicht das Riesending - lediglich einen Anschluss an der Kamera muss man halt haben bzw. einen Dummyakku mit Anschluss. Ist jetzt nicht so das Hexenwerk zum selbstbauen.
Werde das bei mir demnächst auch angehen, allerdings ohne Isolierung/Heizung rein aus praktischen Erwägungen und für längere Projekte wo's auch mit Doppelakkupack eng wird.
Spannendes Thema.
Hab ich mir auch schon Gedanken zu gemacht da ich nach Weihnachten nach Lappland fahre. 150km nördlich vom Polarkreis, da wirds sicherlich auch recht frisch.
Ich dachte ich nehm so Taschenwärmer und packe die zusammen mit x-Wraps von eyc.de um die Kamera. Habt ihr sowas schon probiert? Hab noch nie so lang bei so niedrigen Temperaturen gearbeitet.
Hallo Christoph.

(2012-10-29, 12:43)christoph Wrote: [ -> ]danke auch für den tipp mit der objektivmanschette, klingt auch gut. hast du dazu irgendwelche infos, bezugsquellen o.ä.?

Ich habe mal so eine besorgt. Macht einen guten Eindruck, habe sie allerdings noch nicht ausprobiert. Kommendes Wochenende wird es wahrscheinlich nichts, aber sobald ich etwas Gelegenheit zum Testen hatte, werde ich berichten.

/Marcus
(2012-10-30, 13:24)Marcus Wrote: [ -> ]Ich habe mal so eine besorgt.
Hi Tony, das hört sich gut an und ist auch nicht zu teuer. Was ich nicht ganz verstanden habe - braucht man auch den (im Verhältnis teuren) Controller oder kann man das Ding mit ein bisschen Basteln direkt an 12V hängen?
So eine Manschette gibt es im Netz. Speziell für Teleskope und da ist auch das Problem. Die Manschetten die ich gefunden habe, sind min 30cm lang und bei dieser Länge haben die gerade einmal 7Watt was bei etwas Wind nichts mehr wert ist.
Ideal wäre eine Manschette mit 25cm und 15Watt aber das gibt es leider nicht.
Ich überlege ob es sinn macht sich einen Widerstandsdraht in ein Klettband zu legen (in mehreren Schlaufen) um die gewünschte Temperatur zu bekommen. Gerade bei meinen Zeitraffern muss so eine Manschette möglichst leicht sein und ein mehrfaches Umwickeln von größeren Manschetten ist da kontraproduktiv.
Zudem kann man überlegen diese Art auch auf einen Slider anzupassen damit die Motoren nicht zu sehr dem Frost ausgesetzt sind.

Alles in Allen denke ich, muss man sich das selber machen da es nichts passendes fertig gibt.

Eine Elektronik brauch man da nicht wirklich Gunther, 12V mit passendem Draht der berechnet wurde um die passende Heizleistung zu erreichen reicht zu. Es könnte sinn machen die Spannung eventuell über Widerstände zu regeln um das ganze Effektiv bei -20° und 0° nutzen zu können.
Regelung über Widerstände ist äh ich sag mal einfach unsinnig. Da verbräts du doch nur Batteriekapazität - die wandeln wie dein Heizdraht ja nur elektrische in Wärmeenergie um und die Effektivität ist damit nur schlechter.
Was macht denn Wind für einen Unterschied? Die Manschetten sind von außen doch wohl windundurchlässig und nach außen zumindest ein wenig isoliert und somit geht da doch nicht großartig mehr verloren?!?
Um eine 15W-Manschette für 5h zu betreiben brauchst du allein 6,25Ah, also so ca. einen 8Ah-Akku. Halte ich ohne praktische Erfahrung damit zu haben für völlig überdimensioniert und auch kaum praktikabel für mobilen Einsatz. (Meine Canon hat bei nur 7,2V einen 1,8Ah Akku nur mal so zum Vergleich)
Das Teil muss ja nur so warm sein, dass die Luftfeuchtigkeit nicht kondensiert, es muss ja nicht auf Zimmertemperaratur gehalten werden ;-)
Motoren vom Slider - was soll denen denn passieren? Also da würde ich mir keinerlei Gedanken machen. Da müsste viel Feuchtigkeit an bewegliche Teile kommen und es so kalt sein, dass diese in den Bewegungspausen derart festfriert, dass etwas blockiert wird. Wenn bei extrem niedrigen Temperaturen unter -20° so viel Feuchtigkeit unterwegs ist, wünsch ich keinem mit der Kamera woanders zu sein als in einer sicheren beheizten Hütte ;-)

Heizung um das Beschlagen der Linse zu verhindern ist etwas völlig anderes als bei extreme niedrigen Temperaturen die Funktionsfähigkeit von Akkus und Kamera etc. zu gewährleisten
Pages: 1 2