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Day-to-night Timelapse unter Beachtung der 180° Regel?

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#1 twhizzle
Hallo zusammen,

gibts es eine Möglichkeit, einen Day-to-night (Sonnenschein bis Milchstraße) Timelapse machen, bei dem die 180 ° Shutter Rule befolgt werden kann oder die Belichtungszeiten auch unter Tags zumindest so lange sein können, dass kein Staccato-Effekt entsteht?
Ich habe im Sommer letzten Jahres mit VND-Filter experimentiert (siehe Thread vom Juli 2022) - teilweise waren die Ergebnisse ok, teilweise aber auch unbrauchbar, weil gewisse optische Artefakte (Vignettierung, X-Pattern) bzw. "Sprünge" dann im Timelapse drin waren.

Eine andere Idee wäre, unter tags einen ND1000 aufzusetzen, danach einen ND64, einen ND8 und dann ohne ND in die Nacht rein, allerdings hätte ich zumindest beim Sprung von ND8 auf kein ND wohl wieder das Problem mit der plötzlich auftauchenden (bzw. verschwindenden) Vignettierung im Zeitraffer.

Vielleicht hat ja jemand hier schon die Lösung für dieses Problem gefunden...?

Danke!

Liebe Grüße
Thomas
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#2 Gunther
Hallo Thomas, es gibt hier keine Lösung, die den 180 Ansatz komplett über einen Heiligen Grail hinweg durchzieht. Das ist aber auch nicht erforderlich. Dieser "Ansatz" ist ja auch keine feste Regel sonder natürlich geht es darum, mit langen Belichtungszeiten die Ergebnisse glatter und ästhetischer zu bekommen.
Beim Holy Grail muss man hier ggf. Kompromisse eingehen.
Ich frage mich immer vorher, wie weit in die Dunkelheit wird die Aufnahme gehen. Wenn ich wirklich vom Hellen Sonnenschein bis zur Milchstraße in einem Stück aufnehme, muss ich damit leben, dass am Anfang die Belichtungszeiten kurz sind.

Einschub: einen Wechsel von ND Filtern wärend der Aufnahme kann man vergessen. Das gleiche gilt für Variable ND.

Meist ist es aber so, dass der Übergang gar nicht so lang ist. Z.B. in urbaner Umgebung mit Kunstlicht, kann ich mit einem 16x oder sogar 64x ND Filter den kompletten Übergang machen und lande am Ende trotzdem "nur" bei ISO 3.200.

Im Zuge der Dramaturgie für einen später zu erstellenden Film sind ewig lange Übergänge mit der gleichen Komposition ja auch nicht so günstig. Das heißt, man kann auch den Anfang eines langen Übergangs mit ND aufnehmen, dann die Komposition ändern (anderer Winkel, andere Brennweite etc.) und ab der Dämmerung ohne ND weitermachen.

Ich hoffe, das gibt Dir ein paar Ansätze. Im Detail habe ich solche Überlegungen (und viel mehr) in meinem EBook "Zeitraffer Fotografie" beleuchtet.
https://lrtimelapse.com/ebook/
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#3 twhizzle
Hi Gunther,

vielen Dank für deine Antwort!
Du hast natürlich recht - es muss nicht immer die Hälfte der Intervalllänge sein. Aber ausreichend lange eben, dass Motion Blur drin ist und das Ergebnis smoother.

Du hast natürlich absolut Recht, was die Dramaturgie angeht - aus dieser Perspektive hab ich das ganze ja noch gar nicht betrachtet. Tatsächlich würde ich im fertigen Film vermutlich immer nur ein paar Sekunden lange Ausschnitte eines Timelapse einbauen. Insofern werde ich vielleicht von dieser Seite an das ganze herangehen und mir erst überlegen, welche Schnipsel ich tatsächlich verwenden werde und dementsprechend überlegen, ob ein ND-Wechsel nicht doch Platz findet. Dieses Stakkatoartige find ich nämlich leider wirklich sehr unästhetisch, vor allem bei sich schnell bewegenden Objekten wie z.B. bei Menschen, Autos etc. Bei Wolken fällt es meist nicht so sehr ins Gewicht, weil die sich von Bild zu Bild nur um wenige Pixel im Frame bewegen.

Danke für deine Anregungen! Smile

Liebe Grüße
Thomas

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